Brisantes erst am Schluss der aktuellen Stadtratssitzung

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Wie sich klein Mäxchen das eben so vorstellt

Aus der Küchenpsychologie kennt man es: Bei Zusammenkünften verkündet man das Unangenehmste erst am Schluss der Familienfeier. Wenn alle ihre Mäntel bereits an haben und die Kinder ihren Freunden ihre baldige Rückkehr simsen. Weil schließlich alle nach Hause wollen, wird sich keiner mit langwierigen Diskussionen aufhalten und es nicht besonders genau begründet haben wollen, warum der Hausherr Tante Bertas Konto abräumte um sich damit seine Sonnenschirme finanzieren zu können. (Es war schließlich nicht die Erbtante)

Was Bürgermeister Staudter mit dem Konto von Tante Berta gemacht hat, werden die Stadträte bei der Stadtratssitzung an diesem Donnerstag (18.Juli) bestimmt nicht wissen wollen, wohl aber warum sie ihm die Erstbeschaffung von Sonnenschirmen nachträglich, also nach deren Beschaffung und Aufstellung genehmigen sollten.

Hätte man diese Schirme früher überhaupt genehmigt? Zu diesem Preis?

Das er wisse, bei Anschaffung in dieser Höhe den Stadtrat fragen zu müssen, offenbart er ja jetzt, indem er den Stadtrat -nachträglich- um dessen Genehmigung ersucht. Warum also nicht schon vorher?

Wohl deshalb, damit die Diskussion im Stadtrat darüber nicht zu sehr ausartet und die Sache nicht doch noch eine Angelegenheit für die Rechtsaufsicht wird (siehe dazu den Artikel auf Bürgersicht „Geisenfelds Stadträte wollen nicht bezahlen“) findet man diesen Tagesordnungspunkt als letzten von 23 Tagesordnungspunkten der Stadtratssitzung vom Donnerstag, 18. Juli. (Danach mit den Punkten 24 und 25 nur noch „Bekanntgaben“ und „Anfragen“)

Da die letzte Stadtratssitzung, einschließlich der nicht Öffentlichen, wegen der derzeit reichlich zu behandelnden Punkte bis ca. 23:45 Uhr andauerte, könnte die Strategie der späten Behandlung wegen der diesmal ähnlich zahlreichen Tagesordnungspunkte durchaus aufgehen.

Doch im Sinne eines funktionierenden Gemeinwesens

sollten die Stadträte -zumindest die der CSU-, FW/CDG-Fraktionen- nicht auf die Stellung der Uhrzeiger achten, sondern sich stattdessen mit ausreichend Sitzfleisch ausstatten.

Für diese Stadträte wird es bei der Bewertung dieser Angelegenheit darauf ankommen, ob sie eine derartige Vorgehensweise für die Zukunft ausschließen, oder sich auch zukünftig von Bürgermeister Staudter am Nasenring durch die Stadtratsmanege führen lassen möchten.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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